Insolvenzursachen in Kleinbetrieben und im Mittelstand

Kriesen Welle

In den vergangenen Jahren war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen aufgrund der sehr guten konjunkturellen Bedingungen klar rückläufig (von 20.093 in 2017 auf 18.749 in 2019). Aber trotz ursprünglich guter Konjunkturlage kann es immer wieder vorkommen, dass Unternehmen in eine Krise geraten. Eine Lage, die sich aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie nach Expertenmeinung in den kommenden Monaten drastisch verschärfen wird.

Wenn man von der gegenwärtigen Situation in Deutschland, die nahezu alle Unternehmen vor gleiche Schwierigkeiten stellt, einmal absieht: was sind die wesentlichen Ursachen für Unternehmensinsolvenzen?

Hier kann man eine Studie mit mehr als 19.000 ausgewerteten Insolvenzen der Euler Hermes Kreditversicherung AG in Kooperation mit dem Zentrum für Insolvenz und Sanierung (ZIS) an der Universität Mannheim zugrunde legen. Von diesen Insolvenzen entfielen ca. 53% auf Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern. 49% der insolventen Betriebe erwirtschafteten einen Umsatz bis 5 Mio. EUR. D.h. wir sprechen im Folgenden hauptsächlich von Kleinbetrieben oder kleineren Mittelständlern.

Aber zurück zu den Ursachen. In der Übersicht ergibt sich folgendes Bild:

Platz 1: Fehlendes Controlling

Gerade in Kleinbetrieben ist es häufig so, dass der Chef/die Chefin mitarbeitet, sei es im Geschäft oder auf der Baustelle. Bei einer hohen Einbindung in das Tagesgeschäft geht häufig der Blick auf das wirtschaftliche Geschehen im eigenen Unternehmen verloren. Dies zeigt sich am Platz 1 der Übersicht.

Platz 2: Lücken in der Finanzierung

Die Finanzierung des eigenen Unternehmens ist vom Tag der Gründung an (und auch schon vorher) eines der entscheidenden Themen. Zu hohe Fremdkapitalfinanzierungen führen zwangsläufig zu hohen Zins- und Tilgungsbelastungen, die es zu „verdienen“ gilt.

Platz 3: Unzureichendes Debitorenmanagement

Mit 64% der Insolvenzursachen nimmt ein mangelhaftes Forderungsmanagement den dritten Platz in der Übersicht ein. Gerade wenn Kunden eine bestenfalls halbherzige Zahlungsmoral aufweisen, bedeutet dies lange Zeiträume bis zu einem Geldeingang. Ein Zeitraum, der überbrückt werden muss.

Platz 4: Autoritäre, rigide Führung

Wer hat schon gern einen Choleriker als Chef? Vermutlich niemand. Wutausbrüche oder ein Übermaß an Kontrollen lassen die Motivation von Mitarbeitern schnell verschwinden. Aber nicht nur Choleriker haben es schwer bei ihren Mitarbeitern. Ein zu legerer Führungsstil wirkt genauso kontraproduktiv.

Und was kann man dagegen tun? Ein Handeln, wenn das Kind bereits im sprichwörtlichen Brunnen sitzt, ist zu spät. Lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen.

PLAN 2 – Risikomanagement für Kleinbetriebe und Mittelstand

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